Das Postgeheimnis der Veranstalter

Es war die 3. Veranstaltung in der Reihe „Architektur HÖREN“.  Wie bei manchen Weinsorten, die – je reifer – besser werden, hat man uns an diesem Abend ein begeistertes starkes Feedback gegeben.

© mitten-in-wien.at
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DAS war Architektur HÖREN im ehemaligen Postgebäude

Erfahrungsbericht von mitten-in-wien.at

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In Bildern von LICHTAR photography

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Mit der Komponente Text und Schauspiel bespielten wir nicht nur zusätzlich die Räume. Ohne es vorher erahnt zu haben, „rollten“ die Briefe, u.a. von Schubert, dem nachfolgenden Werk von ihm („Rosamunde“) den roten Teppich aus.

 

Aber alles der Reihe nach: Die Tage davor waren – wie könnte es anders sein – aufregend und voller Überraschungen, die am ersten Blick alles andere als erfreulich waren, aber mittlerweile schon beinahe vergessen sind.

Herr Haberle, der Portier des ganzen Komplexes, war uns sehr hilfreich und wir möchten uns ganz herzlich bei ihm bedanken: er hat uns Originalrequisiten für das Schauspiel zur Verfügung gestellt: ein kleines Regal zum Briefe ordnen – so wie es tatsächlich passiert ist über Jahre und Jahrzehnte. Behälter für all die Post in den Farben grün und orange. Er hat uns auf die Schnelle einen Handwerker herbeigeholt, hat uns nach unserem Befinden befragt und immer einen flotten Spruch parat gehabt.

© mitten-in-wien.at
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Der im Obergeschoß bespielte schlauchartige Saal mit schwarzem glänzenden Kunststoffboden und Gewölbedecke entwickelte eine nicht zu erahnende Lichtstimmung, die – wie uns einige bestätigten – gerne zu einem längeren Aufenthalt ebendort veranlasst hätte. Beinahe hat man vergessen, dass man sich selbst stehend oder wandelnd im Raum erlebt, die Kargheit des Raumes den Tönen den passenden Rahmen geboten hat. Die Musik währenddessen ein Aus- und Einatmen mit Cello & Co. simuliert, so nachvollziehbar, dass es uns fast den Atem verschlug.

 

Der untere große Saal mit grünen Säulen war mittig halbkreisförmig mit Stühlen bestückt und ließ an den Rändern und dazwischen großzügig Raum. Unser Angebot, während des Konzertes zu lustwandeln und im Raum die Position zu wechseln, hat nahezu niemand beansprucht. Möglicherweise haben wir hier indirekt ein wenig provoziert oder es wurde uns so ausgelegt: „es sind viel zu wenige Sesseln da“ – JA, richtig, aber viel Raum, Bewegungsraum.

© mitten-in-wien.at
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Armin Sanayei, ein junger Komponist, der für das Hugo-Wolf-Quartett Kompositionen ausgearbeitet hat („the bird and the lonely human“), nickte uns am Ende wohlwollend zu, holte seine kabellosen Kopfhörer bei unserer Crew ab und meinte „now lets continue with Pink Floyd on the way home.“

 

Und wir? „Die Grenzgängerin“, das sind Nina und Agnes, führen die letzten Gäste durch die halbdunklen Gänge zu den Prunkräumen, wo uns der Kaiser vom Wandbildnis milde entgegenlächelt, als wollte er sagen: „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!“

© Thomas Hennerbichler
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