Die markante städtebauliche Entwicklung rund um die Pavillons trägt jedoch auch zur ungewissen Zukunft der Ateliers bei. Der Wiener Prater, ehemals herrschaftliches Jagdgebiet und eine ausgedehnte Park- und Auenlandschaft, wurde durch Josef II. für die Wiener Bevölkerung geöffnet und zunächst vor allem für Unterhaltungs- und Freizeitzwecke genutzt.
1873 fand im Wiener Prater die Weltausstellung statt. Viele der temporär geplanten Pavillons, mit deren Planung und Errichtung Carl Hasenauer beauftragt wurde, waren von baugeschichtlicher Bedeutung und stellten entscheidende Weichen für die weitere Entwicklung der österreichischen Architektur im späten 19. Jahrhundert. Die beiden heute noch verbliebenen Gebäude bildeten zusammen mit der langgezogenen Kunsthalle und anderen Nebengebäuden den Kunstbezirk im Rahmen der Weltausstellung.
Während die Kunsthalle abgerissen wurde, genehmigte Kaiser Franz Josef 1875 die weitere Nutzung der Pavillons als Bildhauerateliers. Dies aus pragmatischen Gründen, bestand doch durch den Bau der Ringstraße eine steigende Nachfrage an Bauplastik und zugleich ein großes Defizit an Bildhauerateliers. In den folgenden Jahren wurden einige Umbauten vorgenommen sowie Trennwände eingezogen.
1911–13 entstanden an der Trabrennbahn moderne Tribünen und der filigrane Richterturm aus der Feder der Otto-Wagner-Schüler Hoppe, Kammerer und Schönthal. Während der nördliche Pavillon im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach 1945 in zeitgemäßer Form wiederaufgebaut wurde, blieb der südliche Pavillon weitgehend unversehrt erhalten.