Architekt der Frauenkliniken war Franz Berger, ein Spezialist für Krankenhausbauten, der auch Pavillons des Wilhelminenspitals, ein Gebäude des Kaiserin-Elisabeth-Spitals, sowie die Semmelweis-Frauenklinik entwarf. ( Abbldung unten) Die für je 187 Sitzplätze, bzw. insgesamt 250 Studierende592 geplanten Hörsäle der Frauenkliniken nehmen den 1. und 2. Stock der Hörsaal-Trakte ein, die zur besseren Belichtung an drei Seiten frei stehen. Die Trakte besitzen abgefaste Ecken, in die Fensterfelder eingeschnitten sind und so für zusätzliches Licht sorgen. Die großformatigen, aus zarten Eisensprossen bestehenden Fenster-Konstruktionen lassen lichtdurchflutete Räume entstehen, auch die Sitzreihen sind aus Eisen, als zweigeteilte Amphitheater-Konstruktion mit wabenförmig durchbrochenen Flächen hergestellt. Im Bereich der Unterteilung an der Mitte der Stirnseite lässt ein 4 m breites Fenster Licht zum Behandlungstisch durchfallen – ein Konzept, das speziell für die Erfordernisse von geburtshilflichen Operationen und gynäkologischen Demonstrationen entwickelt wurde.
Zu den Sitzen führen von der ebenen Galerie, auf welche man direkt von außen gelangt, vier eiserne mit glattem Blech belegte, 0,7 m breite Stiegen. Der Fußboden der Bankreihen, die Pultflächen der Brüstungen und der hinter den letzten obersten Bankreihen befindliche ebene Fußboden der Galerie sind mit glattem Blech, die Pultflächen sind überdies mit Linoleum belegt. Die nach rückwärts abfallenden Fußbodenbleche haben Löcher, welche das Abfließen des beim Reinigen notwendigen Wassers ermöglichen. Bei der gesamten Konstruktion wurde überdies insbesonders darauf Rücksicht genommen, Ecken und Fugen, welche ein Ansammeln von Schmutz zur Folge hätten, zu vermeiden und überall glatte Flächen zu schaffen. Aus diesem Grunde wurde außer dem Belage der Bänke nirgends Holz verwendet und jede sichtbare Eisenfläche lackiert.